Zu den Symbolen der meisten Verbindungen gehört ein sogenannter Zirkel. Dabei handelt es sich um einen kalligraphischen (Kalligraphie: Schönschreibkunst) Linienzug, der aus der Kombination einiger Buchstaben gebildet wird, darunter zumeist die Anfangsbuchstaben des Namens der Verbindung und die Buchstaben v, c und f. Die drei Buchstaben v, c und f stehen für die Worte vivat, crescat, floreat!, womit der Wunsch zum Ausdruck kommt, dass die Verbindung leben, wachsen und blühen möge. Weniger geläufige Interpretationen der Buchstaben v, c, und f sind vivant fratres coniuncti! (Es leben die verbundenen Brüder!) und vivat circulus fratrum! (Es lebe der Bruderkreis!). Obwohl sie heute eher ungeläufig ist, scheint gerade die letzte Formulierung eine Erklärung für den Ursprung des Wortes Zirkel (circulus: Kreis) zu liefern.

Häufig besteht ein Zirkel lediglich aus einer einzigen durchgängigen Linie, bei der die enthaltenen Buchstaben durch zusätzliche Schnörkel verbunden sind. Einzelne Teilstriche des Zirkels können als Bestandteil mehrerer Buchstaben verwendet werden.

Für das Ausrufungszeichen hinter einem Zirkel gibt es in den verschiedenen Verbindungen unterschiedliche Interpretationen: Eine Variante besagt, dass das Ausrufungszeichen ausdrückt, dass die Verbindung noch aktive (also studierende) Mitglieder besitzt, anderenfalls wird kein Ausrufungszeichen gesetzt. Einer anderen Interpretation nach steht das Ausrufungszeichen für die Worte in eternam (für immer), also für ein ewiges vivat, crescat, floreat!.

Verbindungsmitglieder setzen den Zirkel hinter ihre Unterschrift. Dies geschieht allerdings lediglich bei Unterschriften, die innerhalb von Verbindungskreisen geleistet werden. Beispiele für Situationen, in denen die Verwendung des Zirkels üblich ist, sind der Schriftverkehr mit Mitgliedern der eigenen oder anderer Verbindungen oder Unterschriften in Gästebüchern. Weiterhin werden sie bei Gravuren von Couleurartikeln verwendet. Im elektronischen Schriftverkehr ist es üblich, die Zeichen Z! hinter den eigenen Namen zu setzen.

Entstanden sind Zirkel als Geheimzeichen während der politischen Verfolgung der Burschenschaften in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts: Durch Metternich wurde in den Karlsbader Beschlüssen vom Sommer 1819 die Verfolgung von "Demagogen" verfügt, Burschenschaften wurden verboten. In illegalen Geheimbünden blieb zu dieser Zeit nur eine Minderheit von Studenten aktiv. Diese kennzeichneten ihren Schriftverkehr mit einem Zirkel als geheimer Absenderangabe. Da jede Burschenschaft einen anderen Zirkel besaß, war die Zuordnung unproblematisch. Heute stellen Zirkel einen rein traditionellen Bestandteil des Verbindungswesens dar.